Samstag, 13. Februar 2016

Neue-Alte Begegnungen!






Was ich gar nicht mag sind Pflichtveranstaltungen. Ich würde mich sehr gerne davor drücken aber manchmal ist es ein „MUSS“. Sagte ich dass ich so was nicht mag? Ich korrigiere, ich hasse diese Veranstaltungen. Häufig treffe ich auf Menschen die ich liebend gerne meide, weil sie mir:   
a) zu blöd     b) zu behämmert     c) zu bescheuert     d) zu beschränkt     e) zu begriffsstutzig              f) zu unterbelichtet     g) zu infantil     h) zu hirnverbrannt     i) zu engstirnig     j) zu stupide                k) zu minderbemittelt    l) zu wirkungslos     m) zu karg     n) zu öde     o) zu nichts sagend                p) zu geistlos     q) zu nüchtern     r)  zu trivial     s) zu reizlos     t) zu oberflächlich                            u) zu geschmacklos     v) zu banal     w) zu unbedeutend     x) zu monoton     y) zu reich & schön      z) zu besoffen

ad y) darf man unter Anführungszeichen setzen. Von Möchtegern-reich bis Möchtegern-schön ist die Rede. Super Häuser, protzige Autos, gekünstelte Lächeln, die perfekte „herzeige“ Familie.
Auf den ersten Blick vielleicht beneidenswert aber auf den zweiten … Sie betrügt ihn mit dem Nachbarn oder der Nachbarin (man weiß es nicht genau J ), das Haus steht auf einem großen Berg – dem Schuldenberg, die Kinder sind kleine AKs (Arschkinder) die zu großen ALs (Arschlöcher) heranwachsen. Markenklamotten, iPad, iPhone und das bereits für unter 10 jährige. Allerdings gibt es etwas was mich an den Kindern wirklich fasziniert! Sie beherrschen schon jetzt das perfekt aufgesetzte Lächeln. Ich stand Jahre lang vor dem Spiegel und hab es mir hart antrainiert (diese Gesichtsakrobatik ist enorm anstrengend und sieht bescheuert aus)  um es irgendwie hinzubekommen aber damals war ich über 20 Jahre alt!!!

Jedenfalls  erwarte ich mir von diesen Pflichtterminen nur eines, dass sie schnell vorbei sind.
Man sucht Kontakt zu Menschen die man bereits kennt, die Wellenlänge spielt dabei keine Rolle, Hauptsache man kann sich irgendwie ungezwungen unterhalten. Wir nennen uns „die Bösen“ weil wir fast immer unsere Meinung kundtun und die fällt schon mal negativ aus. Ok nicht zwangsläufig negativ aber zu realistisch und das manches nicht gerne gehört wird, ihr könnt es euch bestimmt vorstellen.
Letztens traf ich jedoch auf eine "nette" Bekannte, sie lud mich auf einen Drink ein und wir suchten uns einen Tisch. Lange blieben wir nicht alleine und schon gesellten sich 5 weitere Leute zu uns. Man kennt sich vom Sehen, ich grüße auch jeden (egal ob mir jemand zum Gesicht steht oder nicht. Es ist ein Zeichen der Höflichkeit und somit ein MUSS für mich) aber mehr Kontakt besteht schon nicht. Klar macht man sich womöglich von jedem ein Bild, wie er oder sie sein könnte aber wer will sich schon damit befassen. Ich lernte einige von einer ganz anderen Seite kennen und dies entsprach nicht annähernd dem Bild das ich mir zurechtdachte. Wenn man in ein Gespräch verwickelt wird und draufkommt das dieses Gegenüber total erträglich ist, sogar etwas verrückt und genau so direkt wie man selbst ist, WAHNSINN! Es mag vielleicht ungewöhnlich sein auf „neue“ Menschen zu treffen aber wenn man offen genug ist sollte man sich die Chance nicht entgehen lassen, um positiv überrascht zu werden. Somit wird jede weitere Pflichtveranstaltung zu einem spannenden Event um Kontakte zu knüpfen und Spaß zu haben J



Herrjeh „alte“ Bekanntschaften oder auch Freunde. Ihr habt doch bestimmt auch Menschen in euren Umkreis die ihr nicht regelmäßig hört oder seht. Ein Zeichen von ihnen erfreut euch aber immer, weil euch irgendetwas verbindet oder ihr euch einfach nur gut versteht.
Ich habe da so einen „alten“ Freund (er ist 44, alt genug? *diabolicSMile*). Wir kennen uns seit Jahren, lieben und hassen uns. Das lieben sollte man nicht allzu wörtlich nehmen, mögen reicht doch und wir mögen uns sehr. Er bringt mich in 0,3 Sekunden auf 370 und vergisst nie darauf, mich wieder vom hohen Ross zu holen. Manchmal hören wir Monate nichts voneinander, meist wenn wir einen Disput hatten. Ich hab mir auch schon häufig vorgenommen dass es das jetzt endgültig  war, AUS mit Freundschaft. Ja nee is klar, weil das so einfach geht in einer Hass-Liebe. Es hat auch den Anschein als würde er genau wissen wann er sich zu melden hat. Entweder denke ich in diesem Zeitraum sehr selten an ihn, weil ich es tatsächlich schaffte ihn kurzfristig zu verdrängen oder es geht mir so gar nicht gut und sehne mich danach von ihm zu hören. In beiden Fällen hat er ein super Timing!
Sobald ich von ihm höre ist alles beim alten. Ich freue mich wahnsinnig und meine Gefühle sind eben mal ratzfatz entflammt. SSSSSCCCCCHHHHHRRRRREEEEEIIIII … ich schrieb Gefühle!
Das könnte jetzt überbewertet werden. Natürlich fühle ich irgendwas für ihn, nicht nur irgendwas, ich weiß ganz konkret was ich für ihn fühle J Ihr wollt nun bestimmt wissen was *schmunzel*, ich werde es für mich behalten aber man darf mich fragen, sollte jemand ganz neugierig sein. 
Manchmal tut er mir gut, manchmal könnte ich ihn in den Käfig in meinem Keller sperren. Hierbei geht es aber nicht um meinen Fetisch J  

Ich bin mir sehr sicher, auch diese „alten“ Begegnungen brauchen wir, um etwas das bereits in uns eingeschlafen ist oder tief schlummert, wieder zu erwecken.  Jeder kann ein anderes Gefühl in uns auslösen und es ist doch wahnsinnig schön zu wissen, dass er oder sie es noch immer drauf hat, genau dieses Gefühl immer wieder aufs Neue auszulösen.
Es können Schmetterlinge im Bauch sein, Gänsehaut die unsere Arme ziert, ein kalter,angenehmer Schauer der über den Rücken läuft, unsicheres kauen auf den Lippen, nervös den Blick abwenden oder „nur“ ein Lächeln das vom Herzen kommt.

Seid offen für NEUes und ruft euch ALTes in Erinnerung … schließt die Augen, fühlt euch wohl und schenkt mir ein Lächeln!



Schauen wir mal weiter zu meiner "alten" WellenSchwester Daniela und welche Neuentdeckung sie machte :)

http://wellentanz.blogspot.co.at/


Allerliebste Grüße & herzlichen Dank fürs lesen
Eure Vicky

Donnerstag, 4. Februar 2016

„Der Engel mit der Peitsche: Der Weg der Herrin“ von Contessa Juliette





Wisst ihr was heute ist? Der 60. Wiener Opernball! 
Interessiert euch nicht? Ich hab es befürchtet J

Nun, dann nutze ich diesen Abend um euch ein Buch schmackhaft zu machen:
„Der Engel mit der Peitsche: Der Weg der Herrin“  
von Contessa Juliette, oder wie ich sie nennen würde, die Grande Dame der österreichischen SM Szene.



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„Wer eine Phantasie hat und nicht weiß, wie er sie ausleben soll, der geht zu einer Domina.“
Contessa Juliette, ihres Zeichens Domina außer Dienst, blickt auf ein abwechslungsreiches Leben zwischen der knallharten Geschäftswelt und der noch härteren Fetischwelt zurück.
In ihrer Autobiographie erzählt sie unverblümt, wie sie ihre dominante Neigung entdeckt hat und Schritt für Schritt zur Ikone in der Wiener S/M-Szene aufgestiegen ist.
Sie räumt dabei mit Klischees rund um Fesselspiele und Peitschenhiebe auf und zeigt, was wirklich in der strengen Kammer einer Domina geschieht.
Die LeserInnen begleiten Contessa Juliette von der anfänglichen Lust am Beherrschen und Bestimmen, bis zu dem Punkt an dem ihr Leben vollkommen von den Wünschen ihrer Sklaven und Liebespartner beherrscht wird. Die menschlichen Abgründe, die dabei zu Tage treten, drohen sie vollends zu verschlingen.
Contessa Juliette beschreibt in diesem Buch eindrucksvoll wie eine starke Frau für die Erfüllung ihrer Neigungen einsteht und wie sie dabei gegen Vorurteile und Rückschläge ankämpft.

Quelle: Amazon


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Erfolgreiche Geschäftsfrau vs. Professionelle Domina.

Wie schnell eine junge Frau aus gutem Hause, mit spezieller, lustvollen, Neigung, direkt ins Geschäft der dunklen Sinne getrieben wird. Mit Faszination konnte ich verfolgen wie aus der seriösen Geschäftsfrau eine dominant-sadistischen Herrin mit Hand-Schlag-Qualität wird.

Wer glaubt eine Domina hätte es wesentlich einfacher als eine ganz normale Frau, irrt sich gewaltig.  
Lügen, Intrigen, Lust, Liebe, Neid, Hass, Wärme, Gefühle, Distanz, Genuss, Leidenschaft, Hingabe, Stolz, Enttäuschung, Stalking, finden sich auf beiden Ebenen wieder. 
Auch eine Herrin oder Femdom wird mit Problemen konfrontiert und diese finden sich selbstverständlich auch im „normalen“ Leben, abseits der Welt der dunklen Sinne.

Zahlreiche Praktiken werden, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ausführlich und nachvollziehbar beschrieben. Devote Neigungen können aufblühen und die masochistische Ader wird befriedigt.
Auch die Liebe soll in diesem Buch nicht zu kurz kommen. Brennende Leidenschaft und bittere Enttäuschung, treffen mitten ins Herz und gehen unter die Haut.




Fazit:

Bei manchen Büchern habe ich durchaus Erwartungen oder Vorstellungen, betreffend des Inhalts und dem Schreibstil.

Das es sich hierbei um kein verkorkstes, Liebesmärchen à la Shades of Grey handelt, sondern um einen reellen Einblick in die Welt des BDSM, war mir bewusst.
Diese Erwartung wurde erfüllt, denn der Inhalt ist umfangreich, glaubhaft und alles andere als abgedroschen.

Welchen Schreibstil erwartet man sich von einer ehemaligen Profi Domina?
Ich dachte sofort an arrogantes und herablassendes Gehabe. Weit gefehlt!!!!
Contessa Juliette schreibt ehrlich, durchschaubar, schamlos, authentisch und mit einer Portion Herz & Humor.

Das Buch habe ich regelrecht verschlungen und verzichtete auf einige Stunden Schlaf. 
Niemals wäre ich zu Bett gegangen ohne zu wissen wie das Kapitel endet.

Überraschenderweise fand ich mich in einigen Szenarien wieder, dass macht mich sogar etwas stolz! Zum Beispiel denke ich an einige Diskussionen die ich führte … 
„Du bist zu soft“ 
„Du machst dir zu viele Gedanken über das Wohlbefinden des Sklaven“ 
„Du hörst dir die Wünsche des Sklaven an“  
„Als dominante Frau musst du deinen Sklaven als Sexdiener nutzen“ 
etc. pp
Contessa Juliette legte auch keinen Wert auf Geschlechtsverkehr mit ihren Kunden. 
Was schließe ich daraus? Scheinbar mache ich doch nicht alles falsch, auch wenn ich es nicht mit Kunden zu tun habe.
Geschlechtsverkehr mit Sklaven ist für mich auch kein Zeichen von Dominanz. Wenn jemand das Bedürfnis danach hat, gerne! Ich lehne es ab.


Wer einen Faible für SM hat, sollte dieses Buch als Pflichtlektüre in seiner Bibliothek hinterlegen.

Wer neugierig ist und in diese spezielle Welt hineinschnuppern möchte, trifft mit diesem Buch die beste Wahl. Lass dich fesseln und wenn du auf den Geschmack gekommen bist, sieh es als Lehrbuch für aufregende, spannende Stunden.



Wer mehr über Contessa Juliette erfahren möchte … hier geht es zur ihrer Homepage                         à     www.contessa.at



Vielen Dank Contessa Juliette das Sie mir Ihr Cover zur Verfügung gestellt haben und den äußerst sympathischen Schriftverkehr.


Und EUCH danke ich fürs Blog lesen 
Vicky :)