Montag, 29. Juni 2015

Die erste Party II


… „Entschuldigen Sie Miss, darf ich Ihnen Gesellschaft leisten“ fragte eine sanfte Stimme. Ich öffnete meine Augen und ließ mein Glas fallen … diese Augen kannte ich! ...


Erschrocken und aus meinen Träumen gerissen sprang ich auf, doch im selben Moment wollte er mein Glas aufheben … unsere Köpfe prallten zusammen. Oh mein Gott wie peinlich, ich will sterben!!! Ich fasste an meinen Kopf, betrachtete ihn von oben und wollte doch nicht sterben. „Pardon Miss. Scheinbar hab ich Sie  aus den Gedanken gerissen, das war nicht meine Absicht. Werde Ihnen sofort einen neuen Drink besorgen, Augenblick“. 
Ich hatte Herzklopfen oder pochte nur mein Kopf. Nein, nein ich konnte deutlich mein rasend Herz wahrnehmen. Ich hob mein Kleid, griff zu meinen Zigaretten die sich unter den haltenlosen Strümpfen befanden und rauchte mir zur Beruhigung eine an. Gespannt bzw. angespannt stellte mich auf die Zehenspitzen und hielt Ausschau nach Mister Unbekannt. Er kehrte mit zwei Gläsern Wein zurück und reichte mir eines. „Ich hoffe Sie gestatten dass ich mit Ihnen anstoße?“ „Der erste Stoß war ja nicht so prickelnd, auf ein Neues“ schoss es auf mir raus. Vicky was redest du nur für einen Unsinn aber es war nun mal gesagt. Ich betrachtete ihn mit großen Augen. Er war keine klassische Schönheit, doch hatte er die strahlendsten Augen die ich je sah. Er trug einen Nadelstreifen Anzug, graues Hemd und dazu passende Krawatte. Seine dunklen Haarsträhnen fielen über sein rechtes Auge. Seine symmetrischen Lippen formten sich zu einem Lächeln. Ich hätte ihn auf der Stelle küssen können, tat ich aber nicht. „Wollen wir uns setzen Miss oder möchten Sie das ich wieder gehe?“ Schüchtern war er nicht und das gefiel mir. „Bleib, du musst bleiben“. Wir nahmen Platz und er reichte mir die Decke. „Wo hast du deine Herrin gelassen?“ Er drehte sich zu mir „Miss, das war doch nicht meine Herrin. Ich bin nicht im Besitz“. Am liebsten hätte ich laut „Juhuu“ geschrien. „Hast du auch einen Namen?“. „Oh entschuldigen Sie, ich vergaß mich vorzustellen“ er stand auf, verbeugte sich „Mein Name ist Julian“. Julian mit den traumhaften Augen *schmelz*. Ich versuchte gelassen zu wirken aber es gelang mir nicht. „Freut mich Julian, ich bin Vicky“ (die mit dem rasenden Herz). 
„Miss Vicky, ich musste Sie aufsuchen um mich zu bedanken“. Wofür wollte er sich bei mir bedanken? Ich sah ihn fragend an und bat ihn darum mich zu Duzen. „Wie Sie wünschen, also wie du wünscht. Ich merkte sofort das der erste Schlag auf meinen Arsch, ein unsicherer Schlag war und nicht der Schlag von Irene. Irgendwie hatte ich das Gefühl das jemand auf ein „Ok“ von mir wartet. Deshalb wagte ich auch einen Blick und nickte dir zu. Weißt du, niemand nimmt Rücksicht auf mich wenn er mit der Peitsche hantiert. Das ist ok und gehört einfach dazu aber dieser zaghafte Schlag war sehr überraschend für mich. Die weiteren Schläge waren auch anders, mit mehr Gefühl. Es war nicht nur ein draufschlagen, es tat wirklich gut. Die Geste als Sie, äh du zu mir kamst und über meinen Po streichtest … es war unbeschreiblich für mich.“ Ich lächelte ihn an „Ich wollte mich mit dieser Geste bei dir bedanken.“ „Darf ich Dir eine Frage stellen Miss Vicky?“ Ich nickte und nahm einen Schluck Wein. „Warum hast du die Einladung zum lecken nicht angenommen?“. „Julian, ich mag es Schmerzen zuzufügen, es macht mich richtig geil aber an sexuellen Handlungen bin ich nicht interessiert.“. Julian wandte seinen Blick von mir ab und schüttelte seinen Kopf. Woran er jetzt wohl dachte? Ich hob meine Beine und legte sie auf seinen Schoss. Behutsam legte er seine Hände auf meine Beine und bewegte langsam seine Finger. Ich bekam Gänsehaut und merkte das leichte zittern seiner Hände. „Ist alles in Ordnung Julian?“ Er blickte mir tief in die Augen „Ja alles bestens, mehr als bestens.“ Wir sprachen über Gott und die Welt, unsere ersten Erfahrungen mit SM und schweigten zwischendurch zusammen. Es war angenehm mit ihm zu sprechen. Seine Stimme war beruhigend und er wortgewandt. Ich weiß nicht wie lange wir hier saßen aber es dürften mehr als zwei Stunden vergangen sein. Ein lautes pfeifen unterbrach uns. Johann kam auf uns zu „Na Baby, wollen wir los?“ Ich hasste es wenn er mich Baby nannte, er wusste das auch aber liebte es scheinbar mich zu necken. „Gib mir noch 5 Minuten, ich komme dann rein“. Meinen dezenten Hinweis verstand er, meist war er aber schwer von Begriff. Er steckte seine Hände in die Hosentasche und schlenderte ins Haus. Von Julian wollte ich mich nicht trennen aber mein Taxi wartete auf mich.  Sollte ich nach seiner Telefonnummer fragen oder gleich ein Treffen  fixieren? Ich schlüpfte in meine Stiefel, Julian kniete sich ohne ein Wort zu sagen vor mich hin und schnürte sie zu. Bestimmt konnte er mein Herzklopfen hören … er war aber auch verliebenswert! Julian stand auf und reichte mir seine Hand. Ich erhob mir und fand keine passenden Worte. „Sehen wir uns wieder Miss?“ „Ich würde dich sehr gerne wieder sehen Julian“ erwiderte ich fast schüchtern. Er zückte einen Stift und einen kleinen Zettel aus seinem Sakko, schrieb etwas, faltete den Zettel und reichte ihn mir. Ich konnte nur in seine Augen blicken, ging einen Schritt auf ihn zu und legte meine Lippen auf seine. Es war elektrisierend, einen kleinen Seufzer konnte ich ihm entlocken. Jetzt musste es schnell gehen oder ich würde über ihn herfallen. Ich wandte mich ab und ging Richtung Haus. Kurz zögerte ich und drehte mich dann doch noch um. Er stand noch immer vor der Schaukel mit seinen leuchtenden Augen. 
Johann und Maurice unterhielten sich im Wohnzimmer. Ich bedanke mich für die Einladung und entschuldigte mich für die Spaßbremse. Maurice küsste meine Wange „Ich hoffe du konntest dich etwas amüsieren und würde mich freuen wenn du Johann wieder begleitest“. In der Tür stand bereits Julian, dessen Blick mir durch und durch ging. Johann und ich machten uns auf den Weg. Er war sichtlich gut gelaunt aber sprach nie sofort über seine Erlebnisse. 
Im Auto sah ich mir Julians Nachricht an „Ein besonderer Abend mit einer besonderen Miss! Danke dafür, ich freue mich auf SIE. Demütigst Julian …  Julian.xxx@gmail.xxx“.

Maurice sah ich nie wieder. Diese Schicki-Micki-Fickveranstaltung war nichts für mich.

Ob ich Julian wiedersah? Das bleibt vorerst mein Geheimnis J

Danke fürs lesen,

Eure MissTerious

Sonntag, 28. Juni 2015

Die erste Party



Es sollte ein aufregender Abend werden, jedenfalls war mein Kopfkino vielversprechend.
Johann, ein befreundeter Dom, lud mich zu einer private BDSM Party ein. Ich war Feuer und Flamme dafür, schließlich war es die erste Party an der ich teilnehmen würde. Er erzählte mir von dem Gastgeber. Maurice, Top, Ende 20, gut situiert, Beruf: Sohn, immer im Besitz der schönsten Sklavinnen, lebt im Haus seiner Eltern am Stadtrand von Wien. 2x jährlich schmeißt er eine Party für ein paar auserwählte Freunde. Dresscode: Abendrobe, Lack oder Leder.
Ich wählte ein Etuikleid aus Lack, kniehohe Lackstiefel zum schnüren, 12cm Absatz und einen Samtmantel, der einer Uniform ähnelte.
Johann bot mir an zu fahren, damit ich Alkohol konsumieren konnte. Würde ich den brauchen? Ich war nervös und furchtbar gespannt was mich erwarten würde. Wir parkten vor einem Park, der Park war übrigens der Garten des Anwesens. Sieht nach einem kleinen Wandertag aus! Hätte ich das gewusst, hätte ich ein anderes Schuhwerk gewählt. Ich konnte bereits Gelächter wahrnehmen und ein Haus zwischen den Bäumen erblicken.  Vor der Eingangstüre standen 2 jüngere Männer und eine ältere Dame, sie musste bereits Ende 50 sein. Sie hielt eine Leine in der Hand die zu ihrem nackten Hündchen führte. Johann küsste die Dame zur Begrüßung und schüttelte den Männern die Hand. Ihre Blicke musterten mich von oben bis unten, sie sah nicht gerade begeistert aus. „Na, wen hast du uns da mitgebracht … deine kleine Hure?“ Ich räusperte mich, versuchte zu lächeln und reichte ihr meine Hand  „Als Hure eigne ich mich nicht, du darfst mich Viktoria nennen“. Ihre Handflächen waren verschwitzt und furchtbar warm. Das Hündchen schmiegte seinen Kopf an meine Beine „Welch ungezogenes Vieh du hast, ich reagiere allergisch auf Hunde“ (Retourkutsche gelungen).  
Johann nahm meine Hand und zog mich ins Haus. „Wenn da noch mehr solcher Leute rumlaufen, ruf ich mir ein Taxi“ beschwerte ich mich. Er lächelte und führte mich in einen großen Raum, wo an die 10 Leute rumstanden und sich unterhielten. „Ich besorge uns was zu trinken“ … „Wein, unbedingt Wein!“. Ich betrachtet den Raum, der mit antiken Möbel stilvoll eingerichtet war. Auf einem großen Ledersessel saß ein grau-melierter Mann, in der Hand ein Scotch Glas und ließ sich von seiner Sklavin den Schwanz blasen. Ich spürte kühlen Atem in meinem Nacken „Du riechst ungewöhnlich gut. Amüsierst du dich Schätzchen?“ Ich verdrehte die Augen, drehte mich um und sah einen Snob wie aus dem Bilderbuch. „Nein ich amüsiere mich nicht. Schließlich wurde ich auch als Spaßbremse engagiert!“ Mit einem süffisanten Lächeln verschwand der Typ genau so schnell wie er auftauchte. Johann reichte mir das Weinglas und setzte mich davon in Kenntnis dass ich gerade mit Maurice Bekanntschaft gemacht habe. Ganz toll, kann ich mal kurz im Erdboden versinken. 
„Was machen wir jetzt?“ fragte ich vorsichtig. „Am besten siehst du dich um. Im ganzen Haus wird gespielt, mach mit wenn dir danach ist. Die meisten wirken nur arrogant sind es aber nicht.“ Ich zuckte mit den Schultern und schlenderte durch das Haus. Manche Räume waren verschlossen, nun ja das Schlafgemach der Eltern sollte bestimmt unangetastet bleiben. Vereinzelt traf ich auf Paare, die wahnsinnig gut gekleidet waren aber deren arrogantes Gehabe mir gar nicht imponierte.
Ich ging ins Untergeschoss und folgte Rosenblätter die am Boden verteilt waren. Scheint romantisch zu werden oder einfach nur kitschig. Sie endeten vor einem Raum aus dem klassische Musik erklang, die Tür stand offen. Langsam ging ich rein und erblickte einen Sklaven am Andreaskreuz, der von seiner Herrin mit der Peitsche geschlagen wurde. Er trug eine Maske aus Lack, am Hinterkopf fest verschnürt. Nur der Anblick der Maske reichte mir um geil zu werden. Es gab nur wenige Zuschauer, dieser Raum gefiel mir. Auf einem Sofa kniete eine nackte Frau die sich von einem Mann im Anzug durchficken ließ, ein andere liebkoste ihre Brüste. Sie hatte einen Knebel im Mund, somit war ihr stöhnen kaum zu hören. . Ich trank den letzten Schluck Wein und genoss die prickelnde Situation. Mein Blick wanderte wieder zu dem Sklaven am Kreuz, sein Rücken und die Oberschenkel bereits feuerrot. Die Herrin nahm mich als Zuschauer wahr, drehte sich um und zwinkerte mir zu.  Ich trat ein Stück näher. Sie kam auf mich zu, reichte mir die Peitsche und flüsterte in mein Ohr „Ich besorge uns was zu trinken, du kannst inzwischen weitermachen“. In diesem Haus gibt es also nette Menschen, unglaublich. Zaghaft schlug ich auf seinen Arsch, er merkte sofort das es kein Schlag seiner Herrin war. Er lugte über seine Schulter, seine Augen voller Lust und nickte mit dem Kopf.  Ok, dann will ich deine Herrin nicht enttäuschen und kümmere mich um deinen Arsch. Gekonnt schlug ich immer wieder auf seinen Arsch. Er streckte den Rücken durch und genoss jeden einzelnen Schlag. Ich genoss das sein Arsch durch mich endlich Farbe bekam. Seine Herrin kam zurück und reichte mir ein Glas Wein. „Hübsch, hübsch dein Kunstwerk. Hast du Lust dich von diesem Sklaven verwöhnen zu lassen? Er soll uns beiden zeigen was er mit seiner Zunge kann.“ Ich schüttelte den Kopf und bedankte mich bei ihr. Diese Augen, ich musste sie nochmal sehen. Also ging ich zu ihm, streichte mit meiner Hand über seinen Arsch und sah in seine leuchtenden Augen. Prompt verließ den Raum. Die restlichen Räume waren nichts für mich. Es gleicht doch eher einer Orgie, an der auch Johann beteiligt war.
Bewaffnet mit meinem Weinglas suchte ich den Weg in den Garten.  Wow ein großer, beleuchteter Pool … hier würde ich gerne Urlaub machen.  Ich konnte niemanden sehen, setzte mich auf die Stufen und zog meine Stiefel aus. Sie sehen zwar toll aus aber auf Dauer sehr unbequem zu tragen. Ich erblickte eine Hollywood Schaukel, schnappte meine Stiefel, mein Weinglas und machte es mir gemütlich. Ich schloss meine Augen und dachte an den Sklaven am Kreuz. Meinen sadistischen Gedanken ließ ich freien Lauf und träumte vor mich hin. Das strahlen in seinen Augen verfolgte mich. Zu schade das er bereits einer Herrin gehörte.
„Entschuldigen Sie Miss, darf ich Ihnen Gesellschaft leisten“ fragte eine sanfte Stimme. Ich öffnete meine Augen und ließ mein Glas zu Boden fallen … diese Augen kannte ich!


Fortsetzung folgt … 

Samstag, 27. Juni 2015

KLARerTEXT



Als MissTerious ist es wahnsinnig einfach: ich sage was ich will, wie ich es will, wo ich es will und wann ich es will. Meine Wünsche verpacke ich in unmissverständliche klare Aussagen und bekomme somit genau das was ich möchte. Mein Gegenüber braucht auch deutliche/eindeutige Ansagen!
Versuche mir gerade vorzustellen wie es klingt wenn ich Blumen sprechen lasse  …
„Du Sklave, wäre es dir genehm wenn du … also ich meine könntest du … vor mir, da unten auf allen Vieren … es wäre schön aber wir können auch noch warten … also wenn du dann von dir aus bereit wärst … du sagst doch Bescheid“ Klingt ja mächtig dominant! Ohne Blumengesäusel hat er den Plug schon im Arsch, kniet brav vor mir und wagt es nicht sich zu bewegen weil meine Kaffeetasse auf seinem Rücken steht. Sieht doch gleich besser aus J

Als Vicky ist es gar nicht mehr so einfach. Ich tendiere dazu meine Meinung auszusprechen … ob positiv oder negativ. Es ist mir meist auch völlig Schnuppe ob es andere gut finden oder ob ich in der Kategorie „böses Weib“ lande. Ehrlichkeit und Direktheit hat zwar nichts mit böse zu tun aber das verstehen einige immer noch nicht. Jaja dies ist ein langer, komplexer Lernprozess *IronieOFF*
Ich erinnere mich noch gut an einen meiner Vorgesetzten. War eine Situation unbehaglich und auf dem Siedepunkt, kam er zu mir und bat mich darum es zu regeln. Auf meine Frage warum ich das machen sollte, kam eine erstaunliche Antwort „Irgendwer muss der Böse sein und Sie sind am geeignetsten dafür“ Ach, ich bin also Miss Böse in seinen Augen, interessant! Nahm es ihm gar nicht übel und konnte es mit einem diabolischen Lächeln bestätigen.

Mir persönlich gefallen Menschen die es schaffen einen klaren Text an den Mann/Frau zu bringen. Über 3 Ecken bringt es auch nichts, weil wir nicht alle das gleiche verstehen oder interpretiert es anders und leiten es somit falsch weiter … Willkommen in der Welt des MISSverständnis!
Manchmal lande ich in einem Interessenkonflikt mit mir selbst. Ich möchte einem Menschen der mir nahe steht etwas mitteilen,  hab aber Angst davor das diese Aussage für ihn verletzend ist oder er nicht damit umgehen kann. Geh ich etwa von mir aus? Würde ich das selbst nicht hören wollen oder kann ich mir sicher sein das ich eine Wunde aufreiße. Womöglich wäre es gut meinem Gegenüber die Augen zu öffnen oder es führt zu einer kleinen Katastrophe. Ich lasse mich von meinem Gefühl leiten und wenn ich mir nicht sicher bin, bevorzuge ich es meine Meinung für mich zu behalten und irgendwann bietet sich vielleicht die Möglichkeit es doch anzusprechen.

Mit Arschkriechern kann ich gar nicht umgehen. Die sagen ja doch nur was du angeblich hören willst, schleimen dich voll und sobald du ihnen die Rücken zuwendest … erleidest du den grausamen Tod von messerscharfen Blicken und deren Visage schläft furchtbar ein.

Selbst in der virtuellen Welt bringt es nur wenig um den heißen Brei zu reden. Es kostet uns verdammt viele Gedanken und Tastenschläge und wäre durch Klartext so leicht zu ersetzen.
Was haben wir zu verlieren? 
Es lohnt sich nicht immer Zeit in unsere Gedankenwelt zu investieren. Während andere Klartext sprechen und bereits erLEBEN, träumen die anderen noch und bauen an ihren Luftschlössern.

Denkt mal "kurz" darüber nach,
Eure Vicky


Danke Daniela für die Einladung zum DOPPEL-Blog J

Samstag, 20. Juni 2015

Vernünftiges Gefühlschaos



Sie saß auf der Terrasse, mit einem Glas Rotwein in der Hand und blickte auf die Windräder die sich nur langsam bewegten. Wie sehr sie sich in diesem Momente wünschte das sich ihre Gedanken genau so langsam fortbewegen könnten. Ihr Kopf war überfüllt, überfüllt von allem und nichts. Die Vögel zwitscherten ein Abendlied im Birkenbaum. Sie nahm einen Schluck Wein, er schmeckte lieblich und hinterließ einen zarten Hauch Himbeeren an ihrem Gaumen.  Am Himmel zogen dunkle Wolken auf aber sie konnte kein Bild erkennen. Sie blickte auf ihre Arme auf denen sich Gänsehaut gebildet hat. Für Mitte Juni waren die Temperaturen erfrischend kühl, nein nur kühl und absolut nicht erfrischend. Sie stand auf und schlenderte ins Haus, öffnete den Kleiderschrank und zog sich ihren schwarzen Kapuzenpulli an. Sie griff noch zu ihren Zigaretten, den MP3 Player und schnappte sich ihre schwarz/lila Kuscheldecke.
Zurück auf der Terrasse wickelte sie ihre Beine in die Decke und zündete die Kerze an. Mit dem Glas Rotwein und der Zigarette in der Hand starrte sie in die Flamme die mit dem Wind tanzte.  Ihr Kopf füllte sich kurz mit Leere aber der Gesang der Vögel riss sie immer wieder aus dem Nichts. Woran sie denken sollte oder wollte wusste sie selbst nicht. Das Glas Wein hielt sie gegen die Kerze und betrachtete das funkelnde rot. Der Kopf überfüllt aber sie konnte noch keinen klaren Gedanken fassen. Die Vögel wurden leiser, die Stille erdrückend. Sie setzte den Kopfhörer auf und lauschte den melancholischen Klängen von Dreadful Shadows. Hat sich etwas verändert oder hat sie sich verändert? Es ist nichts Außergewöhnliches passiert oder hatte sie etwas übersehen oder sogar „überfühlt“ und ihr Unterbewusstsein wollte sie darauf aufmerksam machen.
Vor Tagen sagte ihr jemand sie könnte etwas offener sein, war es das was sie verwirrte. Offen war sie doch! Offen für Menschen, offen für Meinungen, offen für tiefsinnige Gespräche, offen für Scherze, offen für … nein, um sich selbst zu öffnen dafür war sie nicht bereit. Wozu auch? So wie es lief war es doch gut. Etwas kompliziert zu machen das lag nicht in ihrem Interesse. Sollte sie in eine Welt voll Illusionen eintauchen und letztendlich sich selbst oder andere verletzen. Sie hörte immer auf ihren Verstand und nicht auf ihr Herz. Wo hatte sie ihr Herz schon hingebracht? Ehe sie etwas tat hörte sie auf ihren Verstand. Sagte dieser „nein“ überdachte sie es zwar nochmal aber es blieb meist bei einem nein.
Nach einem großen Schluck Wein dachte sie daran dass der Wein die Zunge lockert. Mit genug Wein fällt das reden viel leichter, man ist weniger gehemmt und schießt einfach mit der Wahrheit raus. Außerdem war das praktisch, man hatte am nächsten Morgen eine vernünftige Ausrede und konnte es auf den Alkohol schieben. Sollte sie noch ein Glas zu sich nehmen? Schon meldete sich ihr Verstand. Lockert Wein womöglich auch die Gedanken? Schmunzelnd saß sie da, schloss ihre Augen und malte sich gedanklich ein faszinierendes, anregendes Bild. Sie atmete tief ein, griff zur Zigarette und wollte sich nicht so recht der Illusion hingeben.
Plötzlich fielen ihr die Worte ihres letzten Partners ein „Du bist ein richtiger Kontrollfreak. Schalte endlich deinen Verstand aus und mach das was dein Herz sagt. Steh dir nicht selbst im Weg und lass dich gehen, lass es einfach nur geschehen“.  Sie riss ihre Augen auf, schüttelte den Kopf „Ich bin kein Kontrollfreak, nur vorsichtig ... sagt mir mein Verstand.“ Dann ging sie ins Haus und ließ all ihre Gedanken vor der Tür in der dunklen Nacht.

Eure vernünftige
~ Vicky ~


Donnerstag, 18. Juni 2015

Tabuzone Sklave




Hat ein Sklave das Recht über Tabus zu verfügen? Diese Frage wurde mir unlängst gestellt.
Definitiv JA! Ich höre schon die ersten Buh-Rufe aus den hinteren Reihen. Ok, dann bin ich zu soft und jetzt Psssst.  

Wie oft habe ich gehört „Ich würde alles für Sie tun“. Lieb gemeint, interessiert mich herzlich wenig. Es wirkt nach einem Verzweiflungsakt, so ein „Bitte nimm mich“. Erinnert mich gerade an Edith Klinger, kennt die noch jemand? Das ist die Frau von „Wer will mich“, sie versuchte Haustiere an den Mann/Frau zu bringen.  Jedenfalls gibt es für mich keinen ersichtlichen Grund für alles bereit zu sein.

Ein Ex Sklave erzählte mir von seinem No-Go. Er wollte nie mit seiner Herrin ficken. Das sie ihn mittels Strap-On durchvögelte war kein Thema, er liebe es Anal und Demütigung ohnehin. Warum er das nicht wollte? Sie strahlte für ihn zwar extreme Dominanz aus aber er fand sie sexuell nicht attraktiv. Natürlich war es ihr egal, sie fesselte ihn ans Bett und setzte sich einfach auf seinen Schwanz. Ich fragte ihn ob er eine Erektion bekam. Die bekam er weil er gefesselt und ausgeliefert war und suchte nach Motiven in seinem Kopf um es zu ertragen. Auf Dauer war es nicht erträglich und er trennte sich bzw sie war so nett ihn zu entlassen.
  
Tabus kläre ich zu Beginn und diese akzeptiere ich vorerst auch. Dennoch gibt es bestimmt die Möglichkeit die Grenze zu überschreiten. Möchte ich ein No-Go brechen ist meine Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft gefragt. Ich versuche es Sub schmackhaft zu machen oder biete ihm (im Notfall) einen Deal an.  Das macht DOM nicht? Doch ich mache es!

Ich hatte einen Sklaven, stockhetero! Mir schwebte eine Phantasie mit einem zweiten Sklaven vor, den ich schon ewig kannte. Vorsichtig fragte ich nach ob er sich ein Spiel zu dritt vorstellen kann. Meine Frage konnte ich gar nicht aussprechen, schon kam ein klares NEIN! Das Thema sprach ich immer wieder behutsam an. Nur ein paar Zeilen, dass ich es wahnsinnig erregend finde und stolz auf ihn wäre. Wochen später fragte er mich ob ich noch Interesse hätte und wie ich mir den Ablauf konkret vorstellen würde. Wir einigten uns darauf das er den anderen Sklaven nicht anfassen müsste und Maske tragen dürfte. Diverse Handlungen an ihm wären akzeptabel. Es kostete ihm enorme Überwindung jedoch wusste er auch, dass ich sehr stolz auf ihn war. Das Spiel kam leider nicht zustande da sich unsere Wege trennten (er fand die große Liebe) J

Selbst ich hatte einige Tabus die jetzt keine mehr sind. Mann muss es, wie alles im Leben, gut verkaufen. Sobald die Neugierde geweckt und ein Hauch von Offenheit vorhanden ist, hat man schon fast gewonnen *diabolicSmile*, 

Sag NIEmals nie oder doch?


Eure MissTerious

Montag, 15. Juni 2015

Wer nicht wagt, gewinnt nicht!


Vor Tagen hatte ich ein Gespräch mit einem Single der nun bereit für eine Beziehung wäre.
In Liebesangelegenheiten bin ich eher der falsche Ansprechpartner … jedenfalls glaube ich das zu wissen.

Meine Freiheit genieße ich in vollen Zügen. Es gibt niemanden dem ich Rechenschaft ablegen muss. Wenn mir nach Dienstschluss nach einen Cocktail ist, dann zieh ich los und muss mich nicht abmelden. Möchte ich alleine sein, gibt es niemanden den ich das erklären muss.  Meinen Kaffee kann ich morgens still und in Ruhe trinken … ein Morgenmuffel ist in diesem Zeitraum nicht gesprächig und leicht reizbar.
Manchmal fehlt dennoch etwas. Ihr denkt an Sex? Ich auch! J Hab mir einen „Freund“ zugelegt mit dem unkomplizierter Sex möglich, hier sind auch Gefühle im Spiel.
Eine Freundin von mir suchte sich lange Zeit willige Männer in diversen Chatrooms. Die Männer kamen zu ihr, es wurde gevögelt und sie verschwanden wieder. Für sie war es befriedigend, ich könnte mir das absolut nicht vorstellen. Da greife ich doch lieber zum Vibrator.

Ich schweif schon wieder ab … wollte doch darauf hinaus was mir fehlt. Mir fehlen Gespräche und gemeinsames schweigen, streiten und versöhnen, eine starke Schulter zum anlehnen und ein Machtspiel, gemütliche Fernsehabende und wilde Partys, jemand der mich auf 100 bringt und wieder runterholt, etc. pp
Soll ich auf Partnersuche gehen? Alleine diese Frage stresst mich schon und raubt mir den Atem! Fiktiv gesehen könnte ich mich auch finden lassen und da steh ich schon wieder vor einem Problem.  Ich merke oft gar nicht das jemand Interesse an mir hat. Es gibt Freunde die mich regenrecht darauf aufmerksam machen weil ich es nicht sehe. Habe ich es verlernt zu erkennen das mir jemand Signale sendet? „Guck mal, der Typ sieht ganze Zeit zu dir rüber und lächelt“ Was ich sehe „Der Typ trinkt sein zweites Bier, wir haben 32° und nun ist er beschwipst“.  
Vielleicht bin ich auch kein Beziehungsmensch, weil ich nicht allzu viele keine Kompromisse eingehen möchte. Es ist womöglich auch egoistisch von mir, weil ich mir selbst einfach sehr wichtig bin … ICH und mein FREIRAUM. Möchte ich überhaupt das mein Herz berührt wird oder Gefühle neu entflammt? Ich hab Angst vor Veränderungen und deren Auswirkungen, das ist wohl eine üble Ausgangsbasis.

Wenn mich jemand berührt oder ich ihn „nur“ toll finde, soll ich es ihm wissen lassen? Grundsätzlich habe ich nichts zu verlieren aber meine Angst vor einer negativen Reaktion überwiegt. Nicht jeder kann so super charmant eine Abfuhr erteilen wie ich!  Es ist mir durchaus bewusst das mir viele Erlebnisse entgehen und das wiederum finde ich schade. Ich bin ja sonst auch nicht „verklemmt“ aber wenn es um mein Herz geht, blocke ich immer wieder bewusst und auch unbewusst ab.
Ihr fragt euch bestimmt ob ich vielleicht mit diversen Enttäuschungen nicht fertig wurde. Das muss ich verneinen a) so viele Enttäuschungen gab es nicht b) ich habe aus allem gelernt

Glückwunsch all jenen die es schafften mir irgendwie zu folgen;)


Eure komplexe Vicky

Samstag, 13. Juni 2015

Ich, er und die Andere(n)




„Ein Sklave ist ein Sklave und kein Mann und schon gar kein Mensch!“ ermahnt mich Lady Vera mit erhobenen Finger. Ich sitze ihr gegenüber und grinse sie kess an „Du schon wieder. Steht das in der großen verruchten Domina Bibel?“ Sie schüttelt den Kopf „Vicky, du willst einen Sklaven und keinen Partner! Lass den menschlichen Part weg und sieh ihn nur als Objekt. Du wirst dir eine Menge Ärger ersparen, glaub mir“.
Gespräche mit Vera waren immer interessant und für mich sehr amüsant. Wir teilten nicht häufig die gleiche Meinung und wenn wir einer Meinung waren, sprach ich dennoch vom Gegenteil. Sie konnte sich extrem künstlich aufregen und ihr Zeigefinger, den konnte sie mit Sicherheit gar nicht mehr abbiegen. Wenn sie sich in Rage redete und ich mich beherrschen musste damit mein Gelächter tief im Inneren blieb … es war herrlich :) Leider musste ich feststellen das sie in manchen Punkte recht behielt.


Unsere Neigungen sind zu 97% ident – er ist verdammt gutaussehend – sein Benehmen hervorragend! Der Haken? Uns trennen rund 1000 Kilometer. Bereits nach wenigen Nachrichten war er mir extrem sympathisch. Dieses Bauchgefühl hab ich äußerst selten und es machte mich noch neugieriger. Es sprach nichts dagegen sich auszutauschen und sich kennenzulernen. Ich war mir auch sicher dass die Interesse nach maximal 3 Wochen verfliegen würde. Ich will real spielen und er auch, also hatte es keine Zukunft.  Täglich von morgens bis abends Nachrichten tippen muss auch mal langweilig werden. Die 3 Wochen waren flott vergangen und er (oder ich) war immer noch hier. Natürlich hab ich auch den Menschen kennengelernt und nicht nur den Sklaven. Er konnte mich begeistern und zum Lachen bringen. Ernste Gespräche und kleine Traumreisen waren ebenfalls sehr angenehm und prickelnd. Manche Nachrichten endeten mit einem Herz Symbol, das waren die Momente in denen ich Panik bekam. Es gab schwache Minuten wo ich mitspielte aber allgemein versuche ich abzublocken. Es entging mir nicht das er in mich verliebt war oder einfach nur enorme Gefühle hatte. Mein Bauch empfand auch etwas für ihn aber mein Verstand wollte das absolut nicht. Auf "Herzensebene" ist mir Distanz sehr wichtig, 
Virtuelle Spiele mit ihm fand ich geil und über seine Sexualität zu bestimmen erregte mich. Es gab nicht viele Tage wo er den Keuschheitsgürtel abnehmen durfte. Tagsüber musste er mir ein Bild aus dem Büro zukommen lassen, damit ich sicher sein konnte das er den KG trägt. Zwischendurch gab es Geschenke von ihm, in Form eines Amazon Gutscheines (ich habe sie nie verlangt!). Die Bilder und der Text dazu machten mich verlegen und ließen mich glauben, dass er genau das was er sagt auch so meint. Traf ich mich real mit einem Sklaven, ließ ich ihn das wissen … ich fand es süß wenn er eifersüchtig war ;) Als Krönung gaben wir in unseren Profilen namentlich bekannt, das wir „Spielpartner“ sind. Das absolute Highlight war … es gab konkrete Pläne für ein reales Date.
Diese HOCH hielt 5 Monate an, bis mich eine fremde Herrin kontaktierte!
Sie fragte ob der Status des „Spielpartner“ noch aktuell sei, denn dies würde sie wundern.  Er wäre ihr Sklave! TIEFER SCHLAG IN DIE MAGENGRUBE! Ich fragte vorsichtig nach wie lange er ihr Sklave wäre und das mein Status noch aktuell wäre. Lady Theresa schrieb „ Wir lernten uns vor ca. 4-5 Monaten kennen und haben so gut wie täglich mehrmals Kontakt“ (ebenfalls virtuell).
FUCK!!!! A) ich befinde mich im falschen Film!!! B) das ist richtig kranke Schei**e!!!
Enttäuschung, Traurigkeit, Wut und Frustration machten sich merkbar. Es war nicht möglich das sie ihn meinte, so etwas würde er niemals machen! AUSGETRÄUMT liebe Vicky, genau ER war auch ihr Sklave. Lady Theresa und ich tauschten viele Nachrichten und seine Masche war absolut gleich! Wir stellten ihn beide zu Rede und es gab eine Entschuldigung WOW! Ich soll ihn doch verzeihen und er wüsste das er einen großen Fehler begann. Welch Überraschung, Theresa bekam die gleiche Nachricht. Wir tauschten uns noch weiter aus, während wir ihn ignorierten. Sie erwähnte das es scheinbar noch eine gab die sich von ihm um den Finger wickeln ließ.  Wie viele es im Endeffekt waren wissen wir nicht, wir wollen es auch nicht wissen. Sei Profil hat er gelöscht!

Das positive an dieser Geschichte: ich fand in Lady Theresa eine reizende Femdom zum quatschen (auch solche Damen sind rar). Im Übrigen gab es noch einen Typen der uns beide kontaktierte und auch diese Nachrichten waren ident. Mittlerweile warnen wir uns schon, wenn uns jemand nicht koscher vorkommt.

Hätte ich nicht merken müssen das er mit mir ein Spiel spielt? War ich wirklich so naiv?
Mittlerweile stelle ich mir die Fragen nicht mehr. Ich bin mit ihm durch und somit auch FERTIG!!!

Merkt euch „ALLES KOMMT ZURÜCK“ (mehrfach)

Eure MissTerious

Sonntag, 7. Juni 2015

Fragezeichen

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Über meinem Kopf befinden sich rund 48 Fragezeichen. 
Ich versuche es ernsthaft zu verstehen aber es gelingt mir nicht!

Wenn ich an jemanden kein Interesse habe, ist es legitim das mitzuteilen.
Danach folgt üblicherweise die Frage nach dem „warum“.  Es ist durchaus zuvorkommend wenn ich darauf antworte aber dann muss Schluss sein! Pusteblume … Fragen über Fragen. 
Erwartet mein Gegenüber wirklich das ich mich nun rechtfertige?
Wir befinden uns nicht vor dem jüngsten Gericht!

Möchte ich irgendetwas nicht, möchte ich es wirklich nicht und das bedeutet nicht dass ich Bedenkzeit benötigte. Es muss KEINE Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Ich habe diese Dreistigkeit satt!

Sind diese Sklaven/Menschen einfach nur stupide oder handelt es sich um eine Psychose?
Für beides bin ich der falsche Ansprechpartner.




Eure angewiderte MissTerious

Montag, 1. Juni 2015

27



Ein Auszug von Sebastians erster Nachricht: „ … und wenn Du Dir jetzt denkst - der Typ ist ja irre oder so - dann sag ich ganz einfach beweis mir bitte mal das Gegenteil!“. 
Es war der Beginn einer lehrreichen Zeit. Er nahm mich mit in die facettenreiche Welt der dunklen Begierde.  Noch viel dunkler als ich es für möglich hielt.

Vor vielen Jahren lernte ich Sebastian kennen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwar ein wenig BDSM Erfahrung sammeln können aber es gab viele, sehr viele Tabus. Meine Interessen beschränkten sich lediglich auf Peitsche und Wachs. Fesselspielchen mit Handschellen gehörten für mich zum „normalen“ Sex dazu und sind deshalb nicht erwähnenswert. Bei ihm sah das ganz anders aus. Ein richtiger hardcore  Slave, ohne Tabus (wirklich OHNE). Seine Phantasie begann dort wo meine endete.
Sebastian war ein hartnäckiger, nervender und unverschämter Kerl. Damit kam ich anfangs überhaupt nicht zurecht. Permanent erreichten mich freche Nachrichten, die mich durchaus forderten, meist fand ich sie aber Nerv zerreißend.  Ich musste mir eingestehen, dass er mir too much ist und das teilte ich ihm auch mit. Hätte ich mir jedoch sparen können, denn dieser Hinweis versank irgendwo im Nirwana. Er hatte irgendetwas an sich das mich quasi fesselte. Ob es diese aufmüpfige aber doch auch charmante Art war? Sollte ich besser den Spruch in den Raum werfen „Was sich liebt das neckt sich?“. Vielleicht lag es auch daran das er kein üblicher Kriecher war, trotz seiner devoten Ader.

Wir führten stundenlange Gespräche die mich erkennen ließen das er einen gewissen Ton benötigt um weich und erträglich zu werden. Im Grunde genommen war er ganz „easy to handle“. Er nahm sich auch genug Zeit um mir die Psyche eines Sklaven detailliert zu erklären. Wow, ich wurde regelrecht mit Information überschüttet und lernte zu verstehen worauf es wirklich ankommt. Ich musste mir also keine  großartigen Gedanken machen ob ein Sklave das wirklich möchte oder ob der Schmerz angemessen sei. Die wissen ganz genau was sie wollen und brauchen! Und sie brauchen definitiv niemanden der sich Gedanken macht ob diverse Handlungen richtig oder falsch sind!
Geschichten über seine Ex Herrinnen waren sowohl spannend als auch erschreckend. Lag wohl daran das meine Phantasie nicht ausgereift war. Meinen Horizont konnte er demnach rasch erweitern. Ich war auch verdammt scharf darauf neues zu lernen und meinen Interessenbereich zu erweitern.

Er wollte sich eines Abends vor der Cam mit einer Überraschung präsentieren. Natürlich war ich angespannt aber auch sehr neugierig. Cam an und was durfte ich erblicken? Er trug eine verflucht sexy Lederhose, Schwanz und Arsch waren freiliegend (die Hosen nennen sich Open Seat Pants). In seiner Hand befand sich ein schwarzer Plug. Er fragte ob er ihn für mich reinstecken darf und für die restliche Unterhaltung tragen. Mir stockte kurz der Atem, möchte ich das wirklich sehen? *Blitzgedanke … er weiß was ihm gut tut* natürlich wollte ich das sehen, immerhin hat er sich extra für mich schick gemacht. Also setzte er den Plug an und versenkte ihn in seinem Po. Ich hatte Herzklopfen (wir sprechen immer noch über Neuland für mich)! Zu meiner Verwunderung sah ich das sein Penis permanent steif war. Das war auch Beweis genug für mich, dass er es wahrlich geil fand. Lektion gelernt, vielen Dank auch für diesen speziellen „Einblick“ J

Von da an durfte er mein Sklave sein und ich nannte ihn „27“!!! Er wollte mein Objekt sein und ein Objekt heißt nicht Sebastian. Ihn als Wurm, Schlampe oder Sklave zu titulieren lag mir fern. Es sollte etwas sein das uns wirklich verbindet und worauf wir beide stolz wären. Die Zahl 27 ist nicht nur schön sondern hat auch eine tiefere Bedeutung für mich (dies bleibt jedoch mein Geheimnis).
Auch wenn 27 sehr oft zur Dramaqueen mutierte und mancher Disput nicht ausblieb, ich bin ihm unendlich dankbar dass er mein LehrMEISTER war! Die Mühe hat sich gelohnt und all meine Zweifel wurden Dank ihm beseitigt. Wir haben immer noch sporadisch Kontakt und er erfrischt mich jedes Mal aufs Neue. Dreist war er schon Ewigkeiten nicht mehr, dazu beherrsche ich den Mindfuck zu gut.


Sollte 27 das jemals lesen … „Du warst die wohl größte Bereicherung in meinem Leben! Ohne dein Zutun wäre ich nicht das was ich heute bin. Ich danke dir für all die schönen Stunden bzw. Jahre, die nicht immer einfach waren. Keine Minute möchte ich missen und es erfüllt mich noch immer mit Stolz das genau DU die 27 wert bist! Kuss auf deine Stirn hauche …. Meine 27!“