Sonntag, 12. Juli 2015

Julian


Die Strecke von der Party bis nach Hause, kam mir endlos vor. Im Gedanken schrieb ich Julian eine Mail. Was sollte ich überhaupt schreiben? Gleich auf den Punkt kommen, dass ich mit ihm spielen will oder doch noch ein Treffen auf neutralen Boden. Vielleicht sollte ich erwähnen das ich unbedingt mit ihm schlafen möchte, auch wenn Sex mit Sklaven im Normalfall völlig uninteressant für mich ist. Keinen Schimmer was er in mir auslöste aber es war ein gutes, sonderbares Gefühl.
Endlich zu Hause ankommen, sprang ich aus dem Auto „Wir telefonieren Johann, Ciao und danke fürs mitnehmen“! LAUF VICKY LAUF!!! Ich sperrte die Haustür auf, entkleidete mich auf den Weg zum Wohnzimmer und startete mein Notebook. Welche Anrede soll ich benutzen? Lieber Julian … Grüß dich Sklave … Ok, ich versuch es mit einem Glas Wein. Der lockert nicht nur Zunge sondern auch Finger (zum tippen, versteht sich). Irgendwie fühlte ich mich benebelt, nicht vom Alkohol sondern von ihm!

„Lieber Julian,
danke für das Kompliment! Auch für mich war es ein besonderer Abend mit dir.
Ich möchte dich wiedersehen am besten SOFORT!
Da wir uns bereits auf „neutralen“ Boden begegnet sind und uns austauschen konnten … eine Session mit dir würde ich sehr begrüßen! 
Solltest du Lust darauf haben, überleg dir was Schönes und lass es mich wissen.
Miss Vicky“

Sehr aufregend klang die Nachricht nicht aber mir fiel ehrlich gesagt nichts Besseres ein.
Was ich jetzt brauchte war eine Dusche. Meine Klamotten sammelte ich ein und warf sie gleich in den Wäschekorb; betrachtete mich im Spiegel und sah meine Augen, sie strahlten regelrecht.
Ich stand unter der Dusche, schloss meine Augen und sah Julian am Kreuz. In diesem Moment war ich auch schon rattenscharf. Die Maske die er trug, seine Augen, sein roter Arsch, als er vor mir kniete und mir die Stiefel zuschnürte. Nein, ich kann`s mir im Bett noch immer selbst besorgen.
Ich wickelte mir ein Handtuch um und checkte sicherheitshalber noch meine Mails.
Herzklopfen pur, Julian hat tatsächlich noch geantwortet.

„Verehrte Miss!
Ich habe gehofft das Sie sich bei mir melden. Um ehrlich zu sein, ich habe es mir gewünscht und hätte heute kein Auge zugetan.
Es wäre mir eine Ehre und große Freude, Ihnen dienen zu dürfen!
Ich liege zwar schon im Bett aber könnte mich nochmal aufraffen und zu Ihnen kommen ;)
Andernfalls würde ich uns nächsten Freitag ein schönes Hotelzimmer buchen  und Sie könnten sich an mir austoben. Natürlich würde ich Sie abholen, damit Sie so wenig Aufwand wie nur möglich haben. Wie finden Sie meinen Vorschlag?
Darf ich Ihnen meine Telefonnummer zukommen lassen? Ich weiß, es ist aufdringlich aber fragen kostet „noch“ nichts.
Demütigst (IHR?!) Sklave Julian“

„Dein Vorschlag gefällt mir. Die Anreise schaffe ich aber selbst ;)
Es freut mich das du mein Sklave sein möchtest aber warten wir mal ab was das Treffen mit sich bringt.
Du kannst nun beruhigt ins Land der Träume verschwinden und mir deine Nummer zukommen lassen.
Träum schön“

Ich nahm ihn in meine Träume mit und wachte gut gelaunt auf. Nachmittags bekam ich eine Mail mit Telefonnummer und dem Hotel das er bereits gebucht hatte. Ich sah mir das Hotel in Wien an. Laut Homepage ein Traum. Eine große Fensterfront, todschick eingerichtet, fantastischer Ausblick über die Dächer von Wien. Jetzt muss es nur noch Freitag werden! Bis Mittwoch hab ich gewartet um ihn eine SMS zu schreiben. Sichtlich erleichtert antwortete er und bedankte sich für mein Vertrauen zwecks Telefonnummer. 
Endlich war unser großer Tag gekommen, ich nahm mir frei um Stress zu vermeiden. Fast ganzen Tag war ich mit der Klamottenwahl beschäftigt. Konnte auch nicht in mit Lack oder Leder im Hotel erscheinen und entschied mich für schwarze Jeans, weiße Bluse und schwarze Pumps. Die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und der Pony sitze perfekt. Ein Bad Hair Day wäre auch eine Katastrophe gewesen.  Ich packte eine „kleine“ Tasche mit den nötigsten Utensilien: Kerze, Peitsche, Kette, Halsband, kurzer Lackrock, Zahnbürste, paar Schminksachen, dass müsste reichen.
Julian schrieb noch schnell eine SMS das ich mich nun auf den Weg machte. „Ich freu mich auf sie und werde geduldig warten“.

Die Fahrt nach Wien ging flott und ohne Stau, Hotel dank Navi sofort gefunden. Ich nahm meine Tasche und betrat die Empfangshalle, wo Julian bereits auf mich wartete. Er trug Blue Jeans, ein hellblaues Hemd und  begrüßte mich mit einem Küsschen „Sie sehen TOP aus Miss, schön das sie hier sind“. Das Küsschen störte mich absolut nicht auch wenn es nicht vereinbart war. Seine WAHNSINNS Augen strahlten mit meinen um die Wette. Ich konnte Schmetterlinge in meinem Bauch fühlen, ob das ein gutes Zeichen ist? Selbstverständlich hab ich mir darüber keine Gedanken gemacht sondern genoss den Moment. Julian hatte bereits eingecheckt, nahm mir die Tasche ab und führte mich in das Zimmer. Es war kein normales Zimmer, eher eine Suite. Die Homepage versprach nicht zu viel. Der Ausblick war gigantisch und es gab einen Balkon. Neben dem Schlafzimmer befand sich das Badezimmer, getrennt durch eine Glaswand … wie geil!!!
„Zieh dich aus, setz deine Maske auf und nimm eine vernünftige Sklavenstellung ein“ befahl ich ihm. „Sehr wohl Miss“! Ich öffnete meine Tasche und legte Kerze, Kette und Peitsche bereit.
Julian kniete bereits auf allen Vieren und bewegte sich keinen cm. Zu meiner Zufriedenheit trug er auch ein Halsband an dem ich die Kette befestigte. „Du darfst dir jetzt eine Zahl zwischen 10 und 100 aussuchen“ „87“ „87 waaas?“ „Entschuldigung, 87 Miss!“ „Du wirst mitzählen und dich für jeden Schlag bedanken. Hat der Sklave das verstanden?“ „Natürlich Miss“. Schwungvoll landete der erste Schlag auf seinem Arsch. „Eins, danke Miss“ „Zwei, danke Miss“. Nach den ersten 20 Schlägen stöhnte er unüberhörbar, nach 40 wurde das „Miss“ schon etwas wimmernder und nach den 60 Schlägen musste er schon durchatmen bevor er sich bedankte.
„Sehr brav durchgehalten, nur schade das du deinen roten Arsch nicht sehen kannst. Ich werde ihn einfach für dich fotografieren“. „Danke Miss“. Ich zückte mein Handy und schoss ein Bild.
„Jetzt hab ich mir eine Zigarette verdient“. Ich nahm die Kette und zog ihn hinter mir her, Richtung Balkon. Dort stand bereits eine Flasche Wein und ein Glas, daneben lag eine Rose mit einer kleinen Karte. Er hat an alles gedacht!!! „Ohhh ist das für mich?“ fragte ich überraschend. „Ja Miss, ich wollte Sie überraschen“. Die Überraschung ist ihm gelungen. Gut das er mich nicht sah, ich glaubte rot zu werden. Ich zog ihn weiter bis zum Tisch und nahm Platz. Schenkte mir ein Glas Wein ein und zündete mir eine Zigarette an. Auf der Karte stand „Anbetungswürdige Miss Vicky, ich hoffe das ich Ihren Ansprüchen gerecht werde & Sie eine schöne Zeit haben … Sklave Julian“.
Am liebsten hätte ich ihm die Maske abgenommen, ihn geküsst und am Balkon gefickt. Der Typ war irre, irre aufregend, irre charmant und irre aufmerksam.
Ich hob sein Kinn an „Maul auf!“ Seinen Mund benutze ich als Aschenbecher. „Danke Miss“ antwortete er zaghaft. Mit offenen Mund kniete er vor mir, wie ein braves Hündchen. Ich nahm einen Schluck Wein, beugte mich über ihn, legte meine Lippen auf seine und gab ließ ihn den Wein kosten. Er schluckte, sagte aber nichts. „Na, hat`s dir die Sprache verschlagen?“ fragte ich in neutraler Tonlage. „Miss, jetzt haben Sie mich überrascht und …“ „Was und?“ „Ich kann es nicht aussprechen Miss“. „Ok, machen dich weitere 87 Schläge gesprächiger“ neckte ich ihn. „Miss, es schmeckt nach mehr“. Insgeheim wollte ich so was in der Art hören. Das Abendrot war bereits zu sehen und ich hatte keine Lust mit ihm zu spielen, ich wollte ihn, ihn als Mann und auch als Sklaven aber jetzt als Mann. „Julian, möchtest du die Maske und dein Halsband abnehmen und dich zu mir setzen? Der Sonnenuntergang ist zu schön um ihn zu versäumen und du sollst auch was davon haben, nicht nur die Rechnung“. Julian blieb knien, legte das Halsband ab und schnürte die Maske auf, die er ebenfalls auf den Boden legte. Lächelnd fragte er „Sind sie sicher?“ Ich nickte nur „Zieh dir etwas an, beeile dich“.  Session war das keine aber wozu sollte ich die Contenance wahren, wenn mich nicht danach war.
Julian setzte sich neben mich, ich stand auf und nahm auf seinem Schoss platz. „Na überrascht?“. Dass er jetzt nichts sagte verstand ich aber seine Augen gaben mir Antwort genug. „Julian, ich will jetzt nicht mehr spielen. Bist du enttäuscht?“. Er küsste meinen Nacken „Nein, ich genieße es so oder so. Mach dir meinetwegen keinen Kopf Vicky“.  Der Übergang von Miss zu Vicky funktionierte schon mal. Ich nahm einen Schluck Wein und reichte ihm das Glas, während wir schweigend den Sonnenuntergang betrachteten. Sein Atem in meinem Nacken, löste bei mir gewaltige Gänsehaut aus. Seine Hände strichen über meine Oberschenkel. Ich drehte mich um, zog ihn an mich und küsste ihn leidenschaftlich. Es war fast kitschig romantisch aber ich nahm mir vor, nicht zu denken oder mich wie eine „richtige Herrin“ zu benehmen. Julian knöpfte meine Bluse auf „Na überrascht?“ Wir lachten beide, dieses „Na überrascht“ kam im Laufe der Beziehung ziemlich häufig vor. Schmusend gingen wir ins Schlafzimmer und hatten unglaublich heißen Sex. Weniger wild aber optimal für diesen Moment. Eine Nacht die ich nicht missen möchte.

Julian und ich führten einige Monate, eine richtig gute Beziehung die sich ausgezeichnet mit unseren Vorlieben kombinieren ließ. Der Übergang von „normal“ zum Spiel war fließend. Irgendwann musste ich allerdings feststellen, dass er mir zu devot wurde und wir trennten uns freundschaftlich. Auch dies funktionierte hervorragend bis er eine neue Herrin fand, die ihm dem Kontakt zu mir verbot. Er sprach deshalb auch noch mit mir aber es war in Ordnung für mich. Er sollte frei für andere sein und sein Glück genießen. Lange ging das aber nicht gut. Ihre finanziellen Interessen nahmen Überhand und das war ihm too much! Sporadisch hören wir uns und manchmal hab ich große Lust auf ihn aber Beziehung in dem Sinn gäbe es nicht mehr. Julian gegenüber hab ich das nie erwähnt, sollte ich vielleicht und dann … „Na überrascht“! J

Eure MissTerious

(die gerade so ein Schmetterlingsgefühl hat)

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