Montag, 29. Juni 2015

Die erste Party II


… „Entschuldigen Sie Miss, darf ich Ihnen Gesellschaft leisten“ fragte eine sanfte Stimme. Ich öffnete meine Augen und ließ mein Glas fallen … diese Augen kannte ich! ...


Erschrocken und aus meinen Träumen gerissen sprang ich auf, doch im selben Moment wollte er mein Glas aufheben … unsere Köpfe prallten zusammen. Oh mein Gott wie peinlich, ich will sterben!!! Ich fasste an meinen Kopf, betrachtete ihn von oben und wollte doch nicht sterben. „Pardon Miss. Scheinbar hab ich Sie  aus den Gedanken gerissen, das war nicht meine Absicht. Werde Ihnen sofort einen neuen Drink besorgen, Augenblick“. 
Ich hatte Herzklopfen oder pochte nur mein Kopf. Nein, nein ich konnte deutlich mein rasend Herz wahrnehmen. Ich hob mein Kleid, griff zu meinen Zigaretten die sich unter den haltenlosen Strümpfen befanden und rauchte mir zur Beruhigung eine an. Gespannt bzw. angespannt stellte mich auf die Zehenspitzen und hielt Ausschau nach Mister Unbekannt. Er kehrte mit zwei Gläsern Wein zurück und reichte mir eines. „Ich hoffe Sie gestatten dass ich mit Ihnen anstoße?“ „Der erste Stoß war ja nicht so prickelnd, auf ein Neues“ schoss es auf mir raus. Vicky was redest du nur für einen Unsinn aber es war nun mal gesagt. Ich betrachtete ihn mit großen Augen. Er war keine klassische Schönheit, doch hatte er die strahlendsten Augen die ich je sah. Er trug einen Nadelstreifen Anzug, graues Hemd und dazu passende Krawatte. Seine dunklen Haarsträhnen fielen über sein rechtes Auge. Seine symmetrischen Lippen formten sich zu einem Lächeln. Ich hätte ihn auf der Stelle küssen können, tat ich aber nicht. „Wollen wir uns setzen Miss oder möchten Sie das ich wieder gehe?“ Schüchtern war er nicht und das gefiel mir. „Bleib, du musst bleiben“. Wir nahmen Platz und er reichte mir die Decke. „Wo hast du deine Herrin gelassen?“ Er drehte sich zu mir „Miss, das war doch nicht meine Herrin. Ich bin nicht im Besitz“. Am liebsten hätte ich laut „Juhuu“ geschrien. „Hast du auch einen Namen?“. „Oh entschuldigen Sie, ich vergaß mich vorzustellen“ er stand auf, verbeugte sich „Mein Name ist Julian“. Julian mit den traumhaften Augen *schmelz*. Ich versuchte gelassen zu wirken aber es gelang mir nicht. „Freut mich Julian, ich bin Vicky“ (die mit dem rasenden Herz). 
„Miss Vicky, ich musste Sie aufsuchen um mich zu bedanken“. Wofür wollte er sich bei mir bedanken? Ich sah ihn fragend an und bat ihn darum mich zu Duzen. „Wie Sie wünschen, also wie du wünscht. Ich merkte sofort das der erste Schlag auf meinen Arsch, ein unsicherer Schlag war und nicht der Schlag von Irene. Irgendwie hatte ich das Gefühl das jemand auf ein „Ok“ von mir wartet. Deshalb wagte ich auch einen Blick und nickte dir zu. Weißt du, niemand nimmt Rücksicht auf mich wenn er mit der Peitsche hantiert. Das ist ok und gehört einfach dazu aber dieser zaghafte Schlag war sehr überraschend für mich. Die weiteren Schläge waren auch anders, mit mehr Gefühl. Es war nicht nur ein draufschlagen, es tat wirklich gut. Die Geste als Sie, äh du zu mir kamst und über meinen Po streichtest … es war unbeschreiblich für mich.“ Ich lächelte ihn an „Ich wollte mich mit dieser Geste bei dir bedanken.“ „Darf ich Dir eine Frage stellen Miss Vicky?“ Ich nickte und nahm einen Schluck Wein. „Warum hast du die Einladung zum lecken nicht angenommen?“. „Julian, ich mag es Schmerzen zuzufügen, es macht mich richtig geil aber an sexuellen Handlungen bin ich nicht interessiert.“. Julian wandte seinen Blick von mir ab und schüttelte seinen Kopf. Woran er jetzt wohl dachte? Ich hob meine Beine und legte sie auf seinen Schoss. Behutsam legte er seine Hände auf meine Beine und bewegte langsam seine Finger. Ich bekam Gänsehaut und merkte das leichte zittern seiner Hände. „Ist alles in Ordnung Julian?“ Er blickte mir tief in die Augen „Ja alles bestens, mehr als bestens.“ Wir sprachen über Gott und die Welt, unsere ersten Erfahrungen mit SM und schweigten zwischendurch zusammen. Es war angenehm mit ihm zu sprechen. Seine Stimme war beruhigend und er wortgewandt. Ich weiß nicht wie lange wir hier saßen aber es dürften mehr als zwei Stunden vergangen sein. Ein lautes pfeifen unterbrach uns. Johann kam auf uns zu „Na Baby, wollen wir los?“ Ich hasste es wenn er mich Baby nannte, er wusste das auch aber liebte es scheinbar mich zu necken. „Gib mir noch 5 Minuten, ich komme dann rein“. Meinen dezenten Hinweis verstand er, meist war er aber schwer von Begriff. Er steckte seine Hände in die Hosentasche und schlenderte ins Haus. Von Julian wollte ich mich nicht trennen aber mein Taxi wartete auf mich.  Sollte ich nach seiner Telefonnummer fragen oder gleich ein Treffen  fixieren? Ich schlüpfte in meine Stiefel, Julian kniete sich ohne ein Wort zu sagen vor mich hin und schnürte sie zu. Bestimmt konnte er mein Herzklopfen hören … er war aber auch verliebenswert! Julian stand auf und reichte mir seine Hand. Ich erhob mir und fand keine passenden Worte. „Sehen wir uns wieder Miss?“ „Ich würde dich sehr gerne wieder sehen Julian“ erwiderte ich fast schüchtern. Er zückte einen Stift und einen kleinen Zettel aus seinem Sakko, schrieb etwas, faltete den Zettel und reichte ihn mir. Ich konnte nur in seine Augen blicken, ging einen Schritt auf ihn zu und legte meine Lippen auf seine. Es war elektrisierend, einen kleinen Seufzer konnte ich ihm entlocken. Jetzt musste es schnell gehen oder ich würde über ihn herfallen. Ich wandte mich ab und ging Richtung Haus. Kurz zögerte ich und drehte mich dann doch noch um. Er stand noch immer vor der Schaukel mit seinen leuchtenden Augen. 
Johann und Maurice unterhielten sich im Wohnzimmer. Ich bedanke mich für die Einladung und entschuldigte mich für die Spaßbremse. Maurice küsste meine Wange „Ich hoffe du konntest dich etwas amüsieren und würde mich freuen wenn du Johann wieder begleitest“. In der Tür stand bereits Julian, dessen Blick mir durch und durch ging. Johann und ich machten uns auf den Weg. Er war sichtlich gut gelaunt aber sprach nie sofort über seine Erlebnisse. 
Im Auto sah ich mir Julians Nachricht an „Ein besonderer Abend mit einer besonderen Miss! Danke dafür, ich freue mich auf SIE. Demütigst Julian …  Julian.xxx@gmail.xxx“.

Maurice sah ich nie wieder. Diese Schicki-Micki-Fickveranstaltung war nichts für mich.

Ob ich Julian wiedersah? Das bleibt vorerst mein Geheimnis J

Danke fürs lesen,

Eure MissTerious

2 Kommentare:

  1. Es bleibt geheimnisvoll ...knisternd erzählt
    Danke für die schnelle Fortsetzung !
    Grüße

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